Die Länder Berlin und Brandenburg haben sich zusammen mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) das Ziel gesetzt, den Schienenpersonennahverkehr bis 2037 dieselfrei zu gestalten. Im i2030-Korridor Prignitz-Express/Velten soll daher neben dem bereits in Planung befindlichen Streckenausbau der Abschnitt zwischen Hennigsdorf und Wittenberge elektrifiziert werden.

Dafür wurde jetzt die Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Land Brandenburg und der Deutschen Bahn (DB) geschlossen. Diese umfasst die Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung mit einem Volumen von rund 24 Millionen Euro. Dadurch kann das Projekt bis zur Erteilung des Planrechts beschleunigt geführt werden. Der Planfeststellungsbeschluss (Baugenehmigung) wird für das Jahr 2030 angestrebt.

 

Längste Strecke ohne Oberleitung

Die von RE6 und abschnittsweise auch RB55 bediente Strecke zwischen Hennigsdorf und Wittenberge gehört mit rund 140 Kilometern und 22 Verkehrsstationen zu den längsten Strecken in Brandenburg ohne Oberleitung. Ein vom VBB beauftragtes Gutachten zum Einsatz alternativer Antriebe kam zu dem Ergebnis, dass Batterie-Triebzüge auf dieser Strecke effizienter sind als Wasserstoff-Triebzüge. Darauf aufbauend wurden Varianten zur Teilelektrifizierung erarbeitet und auch die Maximalvariante einer Vollelektrifizierung betrachtet.

Die Grundlagenermittlung für die Vollelektrifizierung wurde aktuell durch die DB erstellt. Mit der jetzt vereinbarten Finanzierung durch das Land Brandenburg kann nun nahtlos die Ausschreibung der Leistungs­phasen 2 bis 4 für ein Ingenieurbüro beginnen, das im 1. Halbjahr 2025 gefunden werden soll.

Vorgesehen ist, die Strecke Hennigsdorf – Wittenberge auf gesamter Länge mit einer Oberleitung auszustatten und dadurch die Voraussetzung für den Einsatz elektrisch betriebener Fahrzeuge zu schaffen. Damit können zukünftig mit dem Einsatz von Ökostrom bis zu 7.000 Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden.

„Die Züge des Prignitz-Express fahren schon jetzt ausschließlich mit Biokraftstoff statt mit Diesel und sparen somit 90 Prozent an CO2- Emissionen ein. Diese Strecke nun zu elektrifizieren, ist ein weiterer Meilenstein für den Ausbau der klimafreundlichen Mobilität“, sagt Alexander Kaczmarek, Konzern­bevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-­Vorpommern.

 

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