Auf früheren Wallanlagen rund um Wittenberg wandern und vom Bunkerberg die Aussicht genießen – auf dieser Tour lernen Sie die Lutherstadt von einer ganz anderen Seite kennen. Die histo­rische Befestigung Wittenbergs wurde bereits 1873 in eine Parkanlage um­gewandelt. Gehölze, Wege, Wasserläufe und Teiche gaben dem Landschaftsgarten bald neues Flair.

Der Park hat sich zu einem beliebten Naherholungs­gebiet für die ganze Familie entwickelt. Sehenswert sind unter anderem der Luthergarten, das Asisi Panorama sowie der kleinste Zoo Sachsen-
Anhalts. Es gibt mehrere Spielplätze, und die Altstadt mit Einkehrmöglichkeiten ist nur einen Katzensprung entfernt.

Laufen Sie etwa 600 Meter parallel zur Bahnstrecke, bis Sie den Kreisverkehr mit der Luthereiche erreichen. Hier beginnt der Wanderweg auf den ehemaligen Verteidigungsanlagen der Stadt. Beste Gelegenheit, sich einen Überblick zu verschaffen, bietet sich vom nahen Bunkerberg. Man sieht ihm seine Vergangenheit kaum mehr an: Der Hügel besteht aus den Resten eines alten Hochbunkers aus dem Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg wurde er nur unvollständig gesprengt, die Trümmer später überdeckt und verfüllt. Heute ist der Berg als Aussichtspunkt erschlossen, von dem Gäste einen schönen Blick auf das Lutherhaus und auf Teile der Altstadt haben.

Über die Wallstraße führt der Weg nun vorbei an Kleingärten und dem Arthur-Lambert-Stadion. Hinter der Sport­anlage betreten Sie einen Garten, in dem Sie mit etwas Fantasie den Geist Luthers spüren können. „Wenn morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen“, soll Luther einmal gesagt haben. Und so wurden im sogenannten Wittenberger Luther­garten (luthergarten.de) an drei verschiedenen Standorten innerhalb des grünen Gürtels der Stadt ins­gesamt 500 Bäume unterschiedlicher Arten gepflanzt – von Kirchengemeinden und Menschen aus aller Welt.


Ausblick vom Bunkerberg, Foto: Tourist-Information Lutherstadt Wittenberg

 

500 Bäume stehen für 500 Jahre Reformationsgeschichte, die im Jahre 2017 groß gefeiert wurde. In der Mitte des ersten Standorts in der Andreasbreite ist das Wappen der Lutherrose in den Boden eingelassen. Darüber schwebt die Installation des Himmelskreuzes. Es symbolisiert Schutz und Geborgenheit, die Betrachtende unter dem Kreuz finden können. Weitere Standorte befinden sich am Neuen Rathaus und am Lutherhaus. Spaziergänge durch die Gärten bieten durch den Wechsel der Jahres­zeiten immer wieder neue Reize und sind ganz­jährig möglich.

Folgen Sie dem Wall­anlagenrundweg, der Sie an die Westseite Wittenbergs führt. Hier finden sich mehrere schöne Aussichts­punkte auf das Schloss und die Schlosskirche sowie eine Park­anlage mit kleinem Teich.

Wenn Sie nach einem geeigneten Platz für ein Picknick oder eine Pause suchen, dann werden Sie hier sicher fündig. Im Nordwesten des grünen Gürtels lohnt ein Besuch des kleinen Tierparks (tierpark-wittenberg.de).

Mit seiner Fläche von etwas mehr als 5.000 Quadratmetern gehört der Tierpark zu den kleinsten Anlagen Deutschlands. Gegründet wurde er im Jahre 1928. Auf dem Gelände leben überwiegend kleine Affenarten, aber auch Eulen und Graupapageien. Es gibt ein Elbe-Aquarium mit heimischen Fischarten und ein Streichelgehege mit Zwergziegen und Meerschweinchen. Besonderer Anziehungspunkt ist eine achtköpfige Erdmännchen-Gruppe, deren munteres Treiben stets für Heiterkeit sorgt.

Weiter geht’s durch die Alleen des Luthergartens am Neuen Rathaus. Südöstlich davon schließt sich ein romantischer Teich an, an dem Sie während einer Pause das Schwanenpärchen beobachten können, das seit einiger Zeit hier wieder seine Kreise zieht. Über den Wanderweg, der parallel zum Stadtgraben verläuft, gelangen Sie dann zum letzten Höhepunkt der Tour,
dem Asisi Panorama (wittenberg360.de).


Luthergarten und Schlosskirche, Foto: Tourist-Information Lutherstadt Wittenberg

 

Der Künstler Yadegar Asisi eröffnete 2003 in Leipzig sein erstes 360-Grad-Panorama. Mit seinen lebensgroßen Panoramen zu histo­rischen Themen und beeindruckenden Naturräumen hat Asisi die Idee des Riesenrundbilds aus dem 19. Jahr­hundert wiederbelebt und ihr zu neuer Bedeutung verholfen.

Anlässlich des 500-jährigen Refor­mationsjubiläums entstand das Panorama „LUTHER 1517“ in der Lutherstadt Wittenberg. Vor dem Hintergrund der spätmittelalterlichen Stadtkulisse – deutlich erkennbar an den markanten Kirchtürmen – ent­faltet sich das Leben auf den Straßen der Stadt, wie es Melanchthon, die Cranachs, Katharina von Bora, Luther und Justus Jonas zu ihrer Zeit erlebten.

Luther begleitet Sie anschließend in Gedanken weiter, während Sie über die Lutherstraße zur Straße Am Hauptbahnhof und von dort zum Bahnhof gehen. Disputieren Sie auf der Rückfahrt ausgiebig über Glauben und Kirche, das Leben nach dem Tod und die richtige Lebensweise. Denn wenn Luthers Beispiel eines lehrt, dann, dass sich gesellschaft­lich scheinbar festgeschriebene Ansichten durch Diskussion und Streiten für die eigene Meinung doch ändern können.

 

Anreise

Hinfahrt: z. B. mit dem RE3 um 10.32 Uhr ab Berlin Hbf, Fahrzeit: 1 Stunde 27 Minuten
Rückfahrt: z. B. um 18.59 Uhr

 

Ticket-Tipp

Das Brandenburg-Berlin-Ticket (BBT) gilt Mo - Fr von 9 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages sowie samstags, sonntags und an Feiertagen ganztägig von 0 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages. Das BBT kostet 33 € und kann von Gruppen bis zu fünf Personen genutzt werden. Darüber hinaus können bis zu drei Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren kostenlos mitgenommen werden. Wer bereits das Deutschland-Ticket nutzt, kommt auch damit bis nach Lutherstadt Wittenberg. bahn.de/brandenburg  | vbb.de

 

Tipp für den Ausflug

Panorama „LUTHER 1517“
Lutherstraße 42
06886 Lutherstadt Wittenberg
geöffnet: tgl. 9 - 17 Uhr, letzter Einlass um 16.30 Uhr
Das Panorama wird bis 2024 zu sehen sein. Tickets können online unter wittenberg360.de vorbestellt werden. Bonus für Inhaber:innen einer Fahrkarte der DB oder des MDV: 10 % Ermäßigung auf alle Eintrittspreise für das Panorama „LUTHER 1517“ in Wittenberg. Der Bonuscoupon ist für bis zu fünf Personen gültig.

31. Oktober:
Wittenberger Reformationsfest
Historisches Spektakel
geöffnet: 11 - 19 Uhr, Eintritt frei

 

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