Der „Weg der Auenblicke“ führt mitten ins Herz des Nationalparks Unteres Odertal und er bietet zu jeder Jahreszeit landschaftliche Höhepunkte. Die Flussaue ist immer ein Erlebnis und macht die besondere Landschaft der Polderwiesen erlebbar, die im Winter geflutet sind und so als Rast- und Überwinterungsquartier für nordische Zugvögel dienen. Rund 200.000 Wasservögel ziehen im Herbst oder Frühjahr durch die Oderniederung. Unlängst fanden hier ja auch wieder die Singschwantage statt.
Unternehmungslustige führt der „Weg der Auenblicke“ durch einen angrenzenden Wald und an der Oderaue entlang. Er zeichnet sich durch einen Wechsel der Landschafts- und Biotoparten aus und schlängelt sich auch als idyllischer Pfad zwischen dem Wald auf den Moränenhügeln und der Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße, auf die sich durch die Bäume hindurch immer wieder ein schöner Ausblick bietet.
Am Ende des Waldes liegt ein imposanter, von Trockenrasenflora bewachsener Berg vor den Besuchern, der auch mit einer großen Artenvielfalt beeindruckt. Hier gibt es sehr seltene Pflanzen zu entdecken, zu denen das Helm-Knabenkraut, die sibirische Glockenblume und der Wiesensalbei gehören. Wer ein gutes Gehör hat, kann hier mit etwas Glück ab April den Wiedehopf rufen hören. Der Trockenrasen ist ein idealer Lebensraum für ihn und andere Vogelarten wie Heidelerche oder Neuntöter.
Die Tour
Ausgangspunkt dieser zehn Kilometer langen Wanderung ist das Nationalparkhaus in Criewen, in dem das Untere Odertal anschaulich erklärt wird (geöffnet: bis März Fr - So 10 - 17 Uhr, April bis Oktober Mo - So 9 - 18 Uhr). Danach wartet schon der Lenné-Park am Schloss Criewen auf seine Erkundung. Der Wanderweg zieht sich nun durch den Hangwald der Oderaue. Zwischen Oderhängen und Wald führt der Weg weiter nach Stützkow mit einem wunderbaren Ausblick über das Odertal. Nachdem die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße überquert wurde, gelangt man entlang der Flussaue zurück nach Criewen.
Wer die etwa dreistündige Wanderung mit landschaftlich besonders reizvollen Eindrücken beenden möchte, sollte den etwa einen Kilometer längeren Rückweg entlang der Oder und mitten durch die Aue wählen. Er ist ausgeschildert in Richtung Natur-Beobachtungsturm. Hier kann man Enten und Gänse sowie Reiher und Adler beobachten. Danach geht es entlang der Oder, nach einer Abzweigung weiter durch die Polderwiesen. Man sollte zuvor jedoch die Begehbarkeit des Polderweges im Nationalparkhaus erfragen, denn bei andauernden Niederschlägen sind die Wiesen oft geflutet. In Criewen zurück kann der Wandertag in der Gaststätte oder dem Café ausklingen.
Foto: TMB-Fotoarchiv / Steffen Lehmann
Weitere Informationen unter: nationalpark-unteres-odertal.eu