Der Frühling ist nicht mehr weit! Sein offizieller Beginn ist am 20. März. Viele zieht es dann wieder verstärkt in die Natur. Und schon jetzt kann man stöbern und schauen, was man dann so alles unternehmen kann. Ein Tipp: das Oderbruch. Es entwickelte sich nach seiner Trocken­legung ab dem 18. Jahr­hundert zu einer der interessantesten Kleinlandschaften Europas. Erst 2022 wurde es deshalb mit dem europäischen „Kulturerbe-Siegel“ ausgezeichnet.

Heimatstuben, Dorfmuseen, Boden- und Baudenkmäler, Schöpfwerke, Windmühlen, Kirchen oder Bauernhöfe, sie sind die Essenz dieser Landschaft im Seenland Oder-Spree. Einen guten Einstieg und Überblick bekommt man bei einem Besuch des Oderbruch Museum Altranft in Bad Freienwalde (geöffnet April bis Dezember). Hier kann man das einmalige Wassersystem, seine Menschen und die ländliche Kultur kennenlernen. Dazu gibt es einen Ausstellungsrundgang im Schloss Altranft, einem Herrenhaus inmitten eines Landschaftsparks aus dem 19. Jahrhundert.

Die besondere Topografie des Oderbruchs zeigt Antje Scholz in ihrem „Gespinst“, das die Wasser­führung der Oder sowie das über 1.000 Kilometer lange Grabensystem darstellt. Mit einer großen Murmelbahn lassen sich die Fließwege des Wassers spielerisch erkunden. Foto­grafien von Menschen aus dem Oderbruch, Filme und Audiostationen sprechen alle Sinne an


Adonisröschen bei Lebus, Foto: TMB-Fotoarchiv / Steffen Lehmann

 

Insgesamt gibt es 40 Kulturerbe-Orte im Oderbruch. Sie sind alle online aufgelistet und beschrieben unter oderbruchmuseum.de. Dabei sind unter anderem das Schiffshebewerk Niederfinow, das Fontanehaus Schiffmühle, das Kolonistendorf Neu­lietze­­göricke, das Film­museum Golzow und viele mehr.

Wer vor Ort länger bleiben und ein einmaliges Übernachtungs­erlebnis als Erinnerung mit­ nehmen möchte: Der Kultur­hafen Gross Neuendorf bietet dafür genau das Richtige. Hier gibt es eine Ferienwohnung im ehemaligen Ver­­lade­turm an der Oder (verladeturm.de). Auch in alten Bahn­waggons, die eigens dafür liebevoll wieder auf­gebaut wurden, kann man schlafen.

Im Reise­führer „Schau ins Bruch“ sind diese Kultur­erbe-Orte beschrieben. Der Fotograf und Journalist Michael Anker hat die Menschen getroffen, die sich für sie engagieren. In einem Blog stellt er sie ebenfalls vor. Der Reiseführer ist kostenlos und an allen Tourist-Informationen im Oderbruch, sowie im Oderbruchmuseum erhältlich.

Übrigens: Das Oderbruch ist die erste Kulturlandschaft, die solch eine Auszeichnung erhielt. Sie symbo­lisiert in besonderer Weise die Ideale und die Geschichte der Europäischen Union.

 

Weitere Informationen unter: seenland-oderspree.de

 

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