Seine heutige Form erhielt das Palais von Zabeltitz ab 1728 durch Baumeister Johann Christoph Knöffel, der das bestehende Renaissance-Wohnschloss im Auftrag des Reichsgrafen von Wackerbarth umbauen ließ. Die Ursprünge der Anlage gehen auf eine Wasserburg zum Schutz der alten Salzstraße zurück. Auch den Garten entwarf Johann Christoph Knöffel ab 1728. Die Anlage ist streng symmetrisch angelegt: Alleen und Heckensäume, kleine Wäldchen und Rondelle mit Sandsteinskulpturen. Sehr hübsch sind auch die vom Wasser der Großen Röder gespeisten Teichanlagen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stellte man im Barockgarten die repräsentativen Sandsteinskulpturen auf, darunter die Brunnenanlagen Riesenkinder, Diana und Apollo. Später ließ Prinz Xaver von Sachsen den Garten um eine „Wildnis“ im englischen Stil erweitern.

Schauvorführungen sorbischer Ostereier-Maltechniken. Foto: Klaus-Dieter Brühl
Was Zabeltitz noch zu bieten hat
Mit der App DB Ausflug lässt sich Zabeltitz auch fernab des Schlosses bequem erkunden. So ist die wunderschöne Dorfkirche ebenso sehenswert wie das Bauernmuseum, das die Geschichte der bäuerlichen Kultur und Traditionen erzählt. Beide sind zum Frühlingserwachen am 22. März geöffnet. Die naturnahe Auenlandschaft bildet zudem einen reizvollen Kontrast zur geordneten Parkanlage:
Kleines Dorf mit fürstlichem Anspruch
Vom Bahnhof aus spazieren Sie die Hauptstraße Richtung Nordwesten entlang, bis Sie nach knapp 15 Minuten vor der Hausnummer 54 stehen: dem Bauernmuseum Zabeltitz. Der restaurierte Dreiseithof im alten Dorfkern zeigt Ihnen anhand historischer Landwirtschaftsgeräte und original eingerichteter Wohnräume aus Urgroßmutters Zeiten, wie eine Bauernfamilie in der Gegend um Großenhain am Anfang des 20. Jahrhunderts lebte.
Jedes Jahr zum 1. Mai geben sich auf dem Hof regionale Händler ein Stelldichein, dazu gibt es vielfältige Angebote für Familien und Handarbeitsvorführungen. Der Eintritt ist an diesem Tag frei, ebenso zum Internationalen Museumstag Mitte Mai und zum Tag des offenen Denkmals im September.
Schlendern Sie anschließend auf der Hauptstraße weiter, stehen Sie vor der St. Georgen-Kirche, einer der bemerkenswertesten Dorfkirchen in Sachsen. Werfen Sie unbedingt einen Blick hinein und schauen Sie sich um. Der Sandsteinaltar stammt vom Dresdner Bildhauer Christian Walther II.
Ein Gedenkstein am Eingang erinnert an August Christoph Reichsgraf von Wackerbarth, einen Minister August des Starken, der im 18. Jahrhundert das herrschaftliche Anwesen von Zabeltitz umgestalten und in seine heutige Form bringen ließ.
Besuchen Sie während Ihres Ausflugs vielleicht auch noch den kleinen Naturlehrpfad ganz in der Nähe des Schlosses. Wenden Sie sich aus dem Palais nach Süden, außen an der Parkmauer nach rechts, und Sie finden bereits die ersten Hinweisschilder.
Auf dem Rundweg erhalten Sie anhand von Informationstafeln einen Einblick in die vielfältige Flora und Fauna der Röderauen, in denen sich Biber und Fischotter, Eisvögel und Störche wohlfühlen. Das Gebiet lässt sich auch auf gut ausgeschilderten Wanderwegen weiter erkunden. Zu guter Letzt haben Sie sich eine Stärkung im Palais-Café verdient. Genießen Sie bei Süßem oder Deftigem noch einmal den Blick über den Garten, bevor Sie über die Hauptstraße zurück zum Bahnhof gehen.
Die Sehenswürdigkeiten sind am 22. März und dann in der Saison von April bis Oktober geöffnet, montags ist Ruhetag. Über die Zabeltitz-Information können Sie auch zu Ihrem Wunschtermin eine Führung vereinbaren.
Anreise
Hinfahrt: z. B. mit RE5 und RB31 von Berlin Hbf bis Zabeltitz um 7.18 Uhr
Rückfahrt: z. B. um 16.57 Uhr
Fahrzeit: ca. 2 Stunden 43 Minuten
Ticket-Tipp
Quer-durchs-Land-Ticket (gilt Mo - Fr erst ab 9 Uhr) | bahn.de/querdurchsland
Info
Zabeltitz-Information
Am Park 1, 01561 Großenhain
Tel. 03522 304277
barockgarten-zabeltitz.de
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