Für die Fahrgäste im Einsatz Mobile Aufsichten sind zuverlässige Ansprechpartner:innen

Claudia Wagner und Christine Tiemann sind auf dem S-Bahnsteig am Berliner Hauptbahnhof schon von Weitem zu erkennen. Ihre orangefarbenen Warnwesten stechen aus der Masse der eilig von hier nach da laufenden Fahrgäste heraus.
Das ist auch gut so, schließlich sollen die beiden Frauen schnell gefunden werden. Als mobile Aufsichten der S-Bahn Berlin haben sie das Geschehen auf dem Bahnsteig immer genau im Blick und sind zuverlässige Ansprechpartnerinnen für alle, die während ihres Aufenthalts am Bahnhof eine Frage haben.
Gerade steigt zum Beispiel eine junge Frau aus der S-Bahn und will wissen, ob es am Hauptbahnhof auch ein Fundbüro gibt – sie habe zuletzt eine Jacke liegenlassen. Claudia Wagner und Christine Tiemann müssen sie jedoch fürs Erste enttäuschen.
Das nächstgelegene Fundbüro ist am Bahnhof Warschauer Straße. Die junge Frau muss also weiter. „Nach dem Fundbüro wird in der Regel nicht so oft gefragt, das war gerade eine Ausnahme“, erzählt Christine Tiemann. „Häufiger wollen die Fahrgäste wissen, wo hier die Toilette ist oder ob es eine Sparkasse gibt. Auch um Hilfe beim Ticketkauf oder bei der Suche nach der richtigen Verbindung werden wir immer wieder gebeten.“
Tiemann und ihre Kollegin arbeiten seit 2016 als mobile Aufsichten. Ihre Dienste in den Früh- und Spätschichten beginnen damit, dass sie sich bei ihrem sogenannten Meldebahnhof zum Dienst melden – und dann erfahren, an welchem Bahnhof sie an diesem Tag im Einsatz sind.
Fahrgästen helfen können macht Spaß
Dort kontrollieren sie zunächst die Fahrausweisautomaten sowie die Entwerter. Dafür haben die beiden Frauen einen Block mit Test-Fahrscheinen dabei. Diese entwerten sie und schauen, ob alle Angaben wie Kalenderwoche, Datum und Uhrzeit stimmen. Auch die Rolltreppen sowie die Aufzüge werden auf Störungen kontrolliert. Klappt irgendwo etwas nicht, geht eine Meldung an die Leitstelle der S-Bahn Berlin raus. So können Probleme schnellstmöglich behoben werden.
Claudia Wagner und Christine Tiemann haben bei der Bahn gelernt. Tiemann machte 1989 eine Ausbildung zur Eisenbahnerin im Betriebsdienst, Wagner begann 1985 ihre Ausbildung zur Facharbeiterin für Eisenbahntransporttechnik.
„Spaß an meiner jetzigen Tätigkeit machen mir vor allem nette Fahrgäste oder wenn man jemanden glücklich machen und helfen konnte“, erzählt Claudia Wagner. Das sei natürlich nicht immer leicht. „Man sollte für den Job Geduld mitbringen und immer Ruhe bewahren.“ Besonders seit Corona sei der Umgang mit so manchem Fahrgast nicht immer einfach, da sind sich die Kolleginnen einig.
Auch das Wetter sei hin und wieder eine Herausforderung. „Wenn man beispielsweise an den Bahnhöfen draußen eingesetzt wird, ohne Räumlichkeiten. Da muss
man abgehärtet sein“, sagen die Frauen lachend. Und am Ende begegnen sie dem Wetter einfach wie einem Fahrgast: ruhig und besonnen.
Während ihrer Schicht kontrollieren die mobilen Aufsichten auch die Funktionstüchtigkeit von Automaten und Entwertern.