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Faszinierende Stadt der Gegensätze
Kulturzug fährt ab dem 16. Juni wieder nach Breslau

Breslau, die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien, blickt bereits auf eine lange Handelstradition zurück. Ein Zustrom von Kaufleuten und Wanderern war schon immer durch die attraktive Lage der Stadt gesichert. Auch heute noch hat der Handel in Breslau seinen Platz – zum Beispiel beim traditionellen Johannismarkt, der noch bis zum 27. Juni stattfindet.

Dort kann man sowohl lokale Produkte, wie den polnischen Trinkhonig, Bunzlauer Keramik, Produkte und Spielzeuge aus Holz, als auch Spezialitäten aus anderen Ländern kaufen. Außerdem können sich Besucher:innen auf viele polnische Köstlichkeiten freuen, darunter Bigos, also Sauerkraut mit Fleisch und Pilzen.

 

Doch auch fernab des Marktes ist Breslau einen Besuch wert. Architekturbegeisterte und Geschichtsinteressierte können hier auf Entdeckungstour gehen. Denn das heutige Wrocław ist eine faszinierende Stadt der Gegensätze, hier treffen alle Facetten der Architektur aufeinander: vom gotischen Prachtbau bis zum sozialistischen Monumentalbau.

Wer nun Lust auf ein verlängertes Wochenende bei den polnischen Nachbar:innen bekommen hat, bucht sich am besten gleich zum Verkaufsstart am 11. Juni sein Ticket für den Kulturzug. Die besondere Verbindung nimmt ab dem 16. Juni endlich wieder Fahrt auf und ver­bindet in etwa viereinhalb Stunden Fahrzeit Berlin mit der polnischen Metropole Breslau (Wrocław) – begleitet von einem hochwertigen zweisprachigen Kultur­programm an Bord.


Trio Scho, Foto: Dagmar Morath

 

In dieser Saison wird es dabei eine neue Streckenführung mit attraktiven Zwischenhalten geben. Schon zum Jahreswechsel verkehrte der Kulturzug über diese neue, im polnischen Streckenabschnitt modernisierte, Trasse über den Grenzübergang auf der Strecke zwischen Horka und Wegliniec. Diese Strecke wird nun weiterhin genutzt.

Für den Neustart des Kulturzuges haben sich neben den Ländern Brandenburg und Berlin und der DB Regio AG die polnischen Kooperationspartner Niederschlesische Eisenbahn AG (Koleje Dolno´sla¸skie S.A.) und die Stadtverwaltung der Europametropole Breslau eingesetzt. Der seit 2016 an den Wochenenden verkehrende Kulturzug bietet dann wieder eine europaweit einzigartige, grenzübergreifende Direktverbindung mit Konzerten, Lesungen, Aufführungen und Gesprächen an Bord.

Den Auftakt am 16. Juni bildet ein Konzert der Band „Trio Scho“. Zum Repertoire gehören ukrainische Lieder und Instrumentalstücke aus den Goldenen Zwanzigern bis in die Jetzt-Zeit, sowie eigene Lieder, osteuropäischer Swing und Bossa Nova.

 

Die Abenteuer von Kapitän Nemo

Am 9. Juli können sich die Fahrgäste auf das Lesekonzert „20.000 Meilen unter dem Meer“ freuen. Dabei entführen Thilo Krapp und Jörg Walter in die fantastische Unterwasserwelt Jules Vernes: Während vor den Augen die Bilder der Graphic Novel ablaufen, liest Thilo Krapp zu live gespielten Musik-Improvisationen Jörg Walters Auszüge aus dem Comic nach dem berühmtem Klassiker „20.000 Meilen unter dem Meer“ – und lässt die Abenteuer Kapitän Nemos und seiner Passagier:innen lebendig werden. Im Anschluss gibt er einen kleinen Werkstattbericht darüber, wie er an der Graphic Novel gearbeitet hat und zeigt auf diese Art die Arbeit eines Comiczeichners. Ebenfalls wird der Comic im Zug erhäl­tlich sein und es besteht die Mög­lichkeit, sich Exemplare des Buches signieren zu lassen.

 

 

Infos zum Ticketkauf

  • Fahrkarten für den Kulturzug sind ab dem 11. Juni erhältlich.
  • Die einfache Fahrt von Berlin-Lichtenberg nach Breslau kostet für Erwachsene 24,90 €, Kinder (6 - 14 Jahre) zahlen 12,40 €. Im Preis inbegriffen ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrs­mittel in Breslau.
  • Wer das Deutschland-Ticket hat, kann den Kulturzug damit bis Cottbus Hauptbahnhof nutzen. Ab Cottbus und Weißwasser kostet es dann 19,90 € für die einfache Fahrt bis Breslau.
  • Tickets sind in den DB Reisezentren, am DB-Automaten („Gesamtes Angebot / Spar- und Freizeitangebote“ > „Freizeit und Aktionen“) sowie online unter dbregio-shop.de erhältlich.
  • Mit 2 € Aufpreis sind die Tickets auch beim Zugbegleiter im Zug erhältlich.
  • Der Kulturzug ist ein Projekt von Kulturprojekte Berlin und wird gefördert von den Ländern Berlin und Brandenburg. bahn.de/kulturzug | vbb.de/kulturzug

 

Programm (Auszug)

  • 17. Juni: Reihe „Oder-Menschen, Oder-Wasser“ mit Dominik Dobrowolski vom Wasser-Wissenszentrum „Hydropolis“
  • 30. Juni: Sprachkurs „Polnisch Proviant“ – Erste Sprachhappen für ein Wochenende in Wrocław mit Natalie Wasserman
  • 1. Juli: Sprachanimation „Jiddisch – eine nahe/ferne Sprache“ mit Justyna Lisak
  • 7. Juli: Design-Workshop „Modell-Region Lausitz” mit Vertreter:innen aus Politik und Zivilgesellschaft
  • 8. Juli: Live-Podcast: „Salon Berlin – Wrocław“ mit Wolfgang Templin
  • 16. Juli: Clubnacht: Explorative Sound Collective Frankfurt (O.) – Kyiv – Berlin
  • 21. Juli: Forschungseinblicke: Polen – ODER – Deutschland: Asymmetrien im Fluss – mit Viadrina-Studierenden

 

Ausgezeichnetes Engagement

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine hat der Kulturzug im Frühjahr 2022 zwei Monate lang Hilfsgüter und Spenden gesammelt und Geflüchtete aus Wrocław nach Cottbus und Berlin gebracht. Für dieses Engagement hat die Brandenburgische Finanz- und Europaministerin Katrin Lange den Kulturzug am 5. Mai in Potsdam ausgezeichnet. Den Preis nahmen Oliver Spatz, Ewa Wille und Natalie Wasserman stell­vertretend für alle freiwilligen Helfer:innen entgegen. Das Team des Kulturzugs wurde an dem Nachmittag im Kutschstall am Neuen Markt begleitet von Aleksandra Pier´sci´nska-­Lichwa aus Wrocław, Johanna Eisenberg von der Senatsverwaltung für Kultur, sowie Thomas Dill vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg. Die Europaurkunde ist bereits der vierte Preis, den der Kulturzug seit 2016 bekommen hat. (Foto: privat)